AFRIKA
„Faszination eines Kontinents“
1977 / Econ Verlag Deutschland/Österreich,
Abrams NY, Draèger-Frères, Paris
Um das Heimweh all derer zu stillen, die ihm den Rücken gekehrt haben, für alle diejenigen, die noch nie ihren Fuß auf afrikanischen Boden gesetzt, ihn sich herbeigewünscht haben, hat Dieter Blum lange Jahre hindurch Afrika, und zwar das ganze Afrika, das braune und das schwarze, von der Straße von Gibraltar bis hinunter zum Kap der Guten Hoffnung durchstreift. Und er hat die Einheit dieses weiten, aber massiven Kontinents Eingefangen, er ist durch alle Regionen gereist, um die verschiedenen Ethnischen Gruppen, eine mit der anderen, zu verbinden: die Araber mit den Berbern, die Berber mit den Äthiopiern, die Äthiopier mit den Sudanesen, die Sudanesen mit den Bantus und diese wiederum mit den Xhosas mit ihrer gelblichen Haut und den leicht schrägstehenden Augen. Und auch Landschaften: das Gebirge mit der Ebene, die Wüste mit dem Urwald, in tausend Übergängen, die voller Feinheit sind. In diesem Band findet man eine Auswahl der Bilder, die dieser Jäger aus Leidenschaft dank seines Talents festgehalten hat. Ich nenne ihn bewußt „Jäger“, den die Fotografie, längst anerkannte Kunst, verlangt heutzutage von denen, die ihr dienen wollen, den Mut und den Glauben, nach der schönen, in einem Augenblick festgehaltenen Wahrheit zu suchen. Es ist offensichtlich, daß jeder Kontinent, jedes Land unseres Planeten sich vom anderen unterscheidet – aber unterschiedlicher als alles andere innerhalb der großen Einheit ist der Mensch, von dem André Malraux geschrieben hat, „daß er das ist, was er tut“. In diesem Bildband stellt eine große Zahl von Afrikanern ihre Existenz „zur Schau“ – bei der Arbeit, beim Gebet und beim Feiern. Könnten doch so viel Wahrheit und Schönheit das Bild übertreffen, um aus langem Schweigen zum Nachdenken führen. Auf jeden Fall ist der Bildband in einer Bibliothek sehr viel mehr wert als ein Pantherfell oder die Stoßzähne eines Elefanten. (Léopold Sédar Senghor)